Anton Webern - Luigi Nono - György Ligeti - Beat Furrer
Schriften der Hochschule für Musik Freiburg, 2
Die vier Studien zu avancierten Kompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts geben Einblick in eine „Werkstatt“, in der die Synthese von künstlerischer Erfahrung und wissenschaftlicher Reflexion wesentliche Aufgabe ist und zeugen von einer Haltung, die Adorno prägnant charakterisiert: „Jedes Kunstwerk bedarf, um ganz erfahren werden zu können, des Gedankens […], der sich nicht abbremsen lässt“.
Die erste Studie untersucht fünf Orchestra Pieces (1913) von Anton Webern (1971 posthum ediert) in ihrer Spannung zwischen historischer Legitimiertheit und radikaler Innovation. Mit Quando stanno morendo, Diario polacco N. 2 (1982) wird ein Werk der späten Schaffensphase von Luigi Nono ins Zentrum gestellt und seine politische Dimension diskutiert. Dann werden die speziellen Verfahren im Hamburgischen Konzert für Horn solo und Kammerorchester (1998/99, 2002) von György Ligeti analysiert (u. a. mit Spektralanalysen) und dessen Konstruktion neuer ‚Tonalität‘ im Spielraum von naturtöniger Stimmung (Hörner) und temperierter Stimmung (Orchester). Martin Danneck konfrontiert ein Modell der ästhetischen Theorie von Harry Lehmann (Die Kunst der reflexiven Moderne, 2007) mit Lotófagos I für Sopran und Kontrabass (2006) von Beat Furrer (*1954) und erschließt ein detailliertes Bild des Werks als eines eigenständigen Stücks zeitgenössischer Musik.
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