Leben, Schaffen und Werküberlieferung
Schriftenreihe der Mitteldeutschen Musikgeschichte
Serie 2: Forschungsbeiträge 3
Mit einem Thematisch-systematischen Verzeichnis seiner Werke
Freislichs Biographie tangiert sowohl die mitteldeutsche als auch die norddeutsche Musikgeschichte. Geboren wurde Freislich im Herzogtum Sachsen-Meiningen im Thüringischen, einer damals musikalisch sehr fruchtbaren Landschaft. Er studierte in Jena und ist in Sondershausen ab 1714 mit Kompositionen nachweisbar, später als Kapellmeister der dortigen Hofkapelle. Im Jahre 1731 wechselte er an die Kirche St. Marien in Danzig, an der er schon bald das Kapellmeisteramt übernahm.
Johann Balthasar Christian Freislich steht als Komponist am Beginn einer neuen musikgeschichtlichen Entwicklungsphase, in der einerseits das Konventionelle abgestreift wurde und man andererseits auf der Suche nach Neuartigem war. In dieser Phase mischen sich viele Facetten musikalischer Gestaltung, die zwar oft den Eindruck des Unfertigen und Bruchstückhaften erwecken, aber gerade damit ihre Eigenheit und Originalität konsolidieren.
An einer Nahtstelle der Musikgeschichte spiegelt das Schaffen des Komponisten Freislich wichtige Aspekte dieser Umbruchphase wider. Die musikgeschichtliche Einordnung des Schaffens Freislichs sowie eine Zuordnung seiner Werke in einen gattungsgeschichtlichen Kontext erforderten zunächst eine genaue Analyse der handschriftlichen Quellen, bei der sich bald zeigte, daß eine systematische Erfassung des erhaltenen Werkbestandes notwendig ist.
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